Schröpfen
Das Schröpfen zählt zu den traditionellen Heilmethoden das bis ins 3. Jahrtausend vor Christus reichte. Gut belegte Niederschriften findet man ca 3300 v.Chr. in Mesopotanien und Griechenland, sowie um 2200 v. Chr. in Ägypten.
In der traditionelle Chinesischen Medizin erfreut sich das Schröpfen seit langem großer Beliebtheit.
Wo die Natur einen Schmerz erzeugt hat, da hat sie schädliche Stoffe angehäuft “ – Paracelsus –
Durch die Anwendung der Schröpfköpfe auf der Haut werden dem Körper Reize gesetz, welche die örtlichen und allgemeinen körpereigenen Heilkräfte aktivieren. Die durchblutungsfördernde Wirkung des Schröpfens erweitern die Blutgefäße und der Stoffwechsel wird angeregt. Dadurch können schneller Stoffe ausgeschieden werden, die Schmerzen und Krämpfe verursachen. Das Schröpfen zählt zu den ableitenden Verfahren der Naturheilkunde.
Das trockene Schröpfen, welches als einzige Methode bei mir Anwendung findet, wird vor allem bei sogenannten kalten Gelosen angewendet. Kalte Gelosen sind kleine, schmerzhafte Veränderungen im Bindegewebe. Sie gehen in der Regel mit einem verminderten Bindegewebstonus einher, d.h. das Bindegewebe ist schlaff und nur unzureichend durchblutet. Durch das Schröpfen wird die Durchblutung wieder angeregt, das Bindegewebe wird wieder gestärkt und so auch die ungeliebte Cellulite ganz nebenbei bekämpft.
(Gelosen oder auch Myogelosen werden oft als Synonym für Triggerpunkte verwendet.)
Das entstehende Vakuum übt eine Sogwirkung auf die Haut aus, so dass diese in das Glas gezogen wird. Der Dehnungsreiz erreicht dabei auch tiefere Hautschichten und die Muskulatur. Dadurch kommt es in diesem Bereich zu einer Hyperämisierung (Mehrdurchblutung), die je nach Stärke und Dauer der Behandlung auch zu Schröpfmalen (Hämatome) führen kann, die nach einigen Tagen bis Wochen jedoch vollständig verschwunden sind.
Wirkungsweise
Durch das Aufsetzen eines Schröpfglases kommt es zu einer mechanischen Verschiebung verschiedener Haut-, Muskel- und Bindegewebsschichten gegeneinander. Das Gebiet kann bis zu 3 cm unter dem Schröpfglas reichen und wird dadurch für kurze Zeit komplett vom Blutkreislauf abgekoppelt.
Die mechanische Hautreizung führt zudem zu einer Ausschüttung von Histamin, welches gefäßerweiternd wirkt und die Bildung eines Ödems fördert, indem Blut aus den kleinsten Kapillaren ins umliegende Gewebe austritt.
Da dieses allerdings nicht die äußeren Hautschichten überwinden kann, verbleibt es im subkutanen Fettgewebe. Das führt dann zu einer Entzündungsreaktion, die eine Steigerung von Durchblutung und Stoffwechsel bedingt.
Beim Abbau der roten Blutkörperchen kommt es zudem zu einer Steigerung verschiedener Enzymreaktionen, welche einen zellschützenden und schmerzlindernden Effekt mit sich bringen.
Nebenwirkungen und Gegenanzeigen
Wie auch beim Triggern kann es beim Schröpfen zu Hämatomen, Druckempfindlichkeit und einer leichten Schwellung des behandelten Gewebes kommen. Diese sollten auch hier nach zwei bis drei Tagen nachlassen. Die Hämatome die beim Schröpfen entstehen können, sind meist tiefliegender und halten somit länger an. Diese Blutergüsse sind aber beabsichtig, da hierdurch der gewünschte Effekt erzielt wird.
Wann Schröpfen nicht oder nur eingeschränkt angewendet werden darf:
- bei akuten Entzündungen oder Verletzungen der Haut
- bei allergischen Veränderungen der Haut
- bei Einnahme von Blutverdünnern
- bei generalisierten Ödemen und schweren Herzerkrankungen
- in der Schwangerschaft
- nach einer Strahlentherapie
- nach langer Behandlung der Haut mit Kortison (mit entsprechenden Hautveränderungen)
- bei erhöhter Blutungsneigung